DSGVO: Apple möchte es der EU in den USA gleichtun & seine Nutzer vor Überwachung schützen

DSGVO: Apple möchte es der EU in den USA gleichtun & seine Nutzer vor Überwachung schützen
Tim Cook wehrt sich gegen massives Daten sammeln.

Apple steht auf der Seite von Datenschutz & Privatsphäre- So sind jedenfalls die neuesten Aussagen von Tim Cook bei der Konferenz der europäischen Datenschutzbehörden in Brüssel zu werten. Dort forderte der Apple-Chef auch für die USA eine Datenschutzgrundverordnung, wie sie die EU seit Mai verfolgt. Denn es entstehe mehr und mehr ein „Daten-industrieller Komplex“, bei dem „Daten mit militärischer Effizienz gegen uns als Waffen eingesetzt werden“, so Cooks Warnung.

Man muss Apple zugestehen, dass der Konzern im Vergleich zu vielen anderen den Datenschutz höher hält und auf die Privatsphäre seiner Kunden Wert legt. Das Thema Privacy spielt bei Apple sicherlich eine weitaus größere Rolle als bei Google & Co. Was auch am Geschäftsmodell liegt: Apple entwickelt und verkauft Hardware. Firmen wie Google oder Facebook verkaufen Werbung und damit verbunden Nutzerdaten. Insofern passt Tim Cooks Rede in Brüssel zur Haltung von Apple.

Apple kann Pluspunkte in Zeiten der Kritik gut brauchen

Allerdings kann sich der Konzern mit einem solchen Thema auch ein paar dringend nötige Pluspunkte verdienen. Ist der Konzern doch momentan aufgrund seiner Steuervermeidung unter Beschuss. Sollte dies das eigentliche Ziel von Cook gewesen sein, so ist ihm dies gelungen. Denn sein Ansinnen einer US-DSGVO kam in Brüssel gut an: „Wir bei Apple unterstützen ein umfassendes Bundesgesetz für Privatsphäre in den Vereinigten Staaten.“ Cook möchte mit den EU-Datenschützern gemeinsame Sache machen, gebe es doch „geteilte Interessen“: „Wir hoffen, mit ihnen als Partner zu arbeiten.”

Datenfirmen „kennen dich besser als du selbst“

Im Zuge zu dieser Forderung teilte der Apple-Chef auch gleich gegen Facebook und Google aus. Apple sei weitaus mehr um die Privatsphäre seiner User besorgt. Insbesondere die Datenfirmen kamen unter Beschuss, denn diese „kennen dich besser als du dich selbst.“ „Zahllose Entscheidungen werden heute auf Basis unserer Vorlieben und Abneigungen gemacht, unserer Hoffnungen und Träume“. Und genau diese kennen die Datenfirmen, welche Unmengen Daten sammeln, Nutzerprofile erstellen und vor allem Handel mit dem Daten treiben: „Das ist Überwachung. Das sollte uns sehr unangenehm sein. Es sollte uns verstören.“

Künstliche Intelligenz müsse menschliche Werte berücksichtigen

Gleichzeitig verwies der Apple-Chef auf die positiven Aspekte neuer Technologien. Um diese Vorteile aber wirklich nutzen zu können, müsse auch die Privatsphäre der Nutzer gewahrt werden. Gerade wenn für künstliche Intelligenz große Datenmengen eingesetzt werden müssen: „Damit Künstliche Intelligenz wirklich intelligent wird, muss sie menschliche Werte respektieren.“ Das sei aber durchaus im Bereich des Möglichen, meint Cook.

Seine Meinung und Vorschläge kamen in Brüssel gut an. Bleibt abzuwarten, wie die Umsetzung aussieht. Jedenfalls war Tim Cook um einiges konkreter als Facebook und Google, die auf der Konferenz ebenfalls als große Datenschutzbefürworter auftraten.

Quelle: netzpolitik.org


Erstellt am: 29. Oktober 2018

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