DSGVO als Vorbild: Apple-Chef macht sich bei EU-Treffen für Datenschutz stark

Im Rahmen einer Konferenz der europäischen Datenschutzbehörde hat sich der Chef von Apple, Tim Cook, für eine Datenschutzverordnung in den USA nach Vorbild der europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ausgesprochen. DSGVO als Vorbild: Apple-Chef macht sich bei EU-Treffen für Datenschutz stark

In seiner Rede betonte Cook, dass dem Konzern der Schutz der Privatsphäre wichtig sei – unmissverständlich ein Seitenhieb auf Mitbewerber wie Google und Facebook, deren Geschäftsmodell auf der Sammlung von Nutzerdaten basiert. Für die neue Macht, die von der Datensammlung ausgeht, nutzte er den Begriff des ‚Daten-industriellen Komplex‘: „Daten“, so Cook, „werden mit militärischer Effizienz als Waffen gegen uns eingesetzt.“

Cook gegen Data Broker

In seiner Rede kritisierte Cook in scharfen Worten das Geschäftsmodell und die Praktiken der Data Broker. Er wies darauf hin, dass diese Firmen nicht nur Daten sammeln würden, sondern auch dauerhafte und komplexe Nutzerprofile erstellen würden. Diese Entwicklung würde, so Cook, die politische Polarisierung weiter vorantreiben. Zwischen Apple und den Datenschutzexperten der EU gebe es hinsichtlich des Datenschutzes „geteilte Interessen“. Gleichzeitig meinte der Apple-Chef, dass Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) eine große Hilfe bei allen großen Fragen der Zeit seien, sofern sie mit Rücksicht auf die Privatsphäre und Würde von Nutzer*innen eingesetzt werden.

Apple pocht auf strengeren Datenschutz – aber warum?

Seit einigen Jahren versucht sich Apple von seiner Konkurrenz durch Bekenntnisse in Richtung strengerer Datenschutzgesetze abzusetzen. Diese Strategie ist nicht zuletzt deshalb möglich, weil der weltweit profitabelste Technologiekonzern den Großteil seiner Einnahmen über hochpreisige Hardware lukriert. Konzerne wie Google und Facebook machen ihre Einnahme hingegen in erster Linie über Werbung und das Wissen über Nutzer; ihr Geschäftsfeld wäre also massiv geschädigt durch strengere Datenschutzrichtlinien.

Hintergrund des Bekenntnisses für einen stärkeren Datenschutz mag auch sein, dass Apple in den letzten Jahren für seine Steuervermeidungstricks zunehmend in der Kritik stand. Viele deuten die Äußerungen entsprechend als Versuch, von kritischen Debatten abzulenken.

Quelle: netzpolitik.org


Erstellt am: 26. November 2018

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