Net(t)working im Silicon Valley: Manipulation, Politik und Datenschutz

Wie sozial ist Social Media wirklich? Die Vermutung liegt nahe, dass „soziale“ Unternehmen wie Facebook, die über die größten Datensammlungen von Usern verfügen, ganz genau darauf achten, dass die Daten ihrer Nutzer speziell geschützt werden. Das ist pure Utopie. Spätestens seit dem Datenschutzskandal von Facebook ist bekannt, dass Userdaten keineswegs sicher sind.

Manipulation vom FeinstenNet(t)working im Silicon Valley: Manipulation, Politik und Datenschutz

Die Präsidentschaftswahlen in den USA haben unschöne Entdeckungen ans Licht gebracht. Sogar wahrhaft unbedarfte User haben nun erfahren, dass Social Media gar nicht so sozial ist und zum Teil sogar ganz bewusst auf politische Manipulation setzt. Die Daten von Usern wurden im Wahlkampf unrechtmäßig ausgewertet und verwendet, um Politik zu machen. Verantwortlich war die Datenanalysefirma Cambridge Analytica – die Daten kamen ungewollt von Facebook. Wähler wurden ganz gezielt mit Botschaften manipuliert. Diese Kommunikationsstrategie wird als Mikrotargeting bezeichnet. Das besagte Unternehmen analysiert nun keine Daten mehr, Facebook hingegen ist immer noch stark.

Datenschutz ist kein Zuckerschlecken

Die Probleme mit dem Schutz von Nutzerdaten sind längst evident und Zuckerberg und Co durften sich dazu bereits in diversen Gremien äußern. Facebook generierte bereits im Vorfeld „sozialere“ Datenschutz- und Nutzungsbedingungen. Der Fokus liegt nun auf mehr Transparenz und Verständlichkeit. Bis alle für optimalen Datenschutz erforderlichen Maßnahmen realisiert sind, soll es jedoch noch Jahre dauern! Man stelle sich einen Bäcker vor, der zwei Milliarden Brötchen backt und dann merkt, dass er das Mehl vergessen hat. Bei suboptimal geschützten Userdaten gerät das Fundament ins Wanken. Die Glaubwürdigkeit der viel zu spät erfolgten Datenschutzänderungen ist in Frage zu stellen. Ein symbolischer Akt, Hinhaltetaktik oder wahrer Reformgeist? Reine Politik!

Public Relations für Fortgeschrittene

Laut New York Times gab es auch einen Auftrag von Facebook an die PR-Agentur Definers Public Affairs. Das Ziel war anscheinend klar definiert. Facebook-Kritiker sollen mit dem in einigen Kreisen äußerst unbeliebten George Soros in Verbindung gebracht worden sein, der sich anscheinend inmitten einer Anti-Facebook-Strömung bewegt haben soll. Soros hat Facebook immer wieder scharf kritisiert. Zur Ablenkung vom eigentlichen Hausskandal sollen noch weitere Manöver erfolgt sein wie der Einsatz von Artikeln, die Google als unsicher transportieren sollten. Frei nach dem Motto: Wenn du an der Wand stehst, beschuldige einfach andere.

Zuckerberg wäscht seine Hände in Unschuld

Die Führungsspitze wusste nach eigenen Angaben von all dem nichts. Weder Facebook-Gründer Mark Zuckerberg noch Co-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg waren derartige Aktivitäten bekannt. So weit hat die globale Vernetzung dann wohl doch nicht gereicht. Die Geschäftsidee besteht darin alles zu vernetzten, aber um das eigene Unternehmen macht sogar die Kommunikation für Grundschüler einen Bogen. In diversen Anhörungen zeigte man sich aber natürlich verständnisvoll, geläutert und reformhungrig.

FAZIT: Social Media ist nicht so sozial wie man denkt. Unternehmen wie Facebook agieren nicht aus reinem Altruismus und wenn es sein muss, gehen unsere Daten auch mal an dubiose Firmen. Was vielleicht irgendwann als „Freunde-vernetzen-sich-mit-Freunden-und-deren Freunden“ angefangen hat, ist längst zu einem knallharten Geschäft geworden.

Quelle: Standard Online; Foto: crello


Erstellt am: 23. November 2018

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